
Das Zeichen
Das Zeichen des Ordens ist ein schwarzes Tatzenkreuz auf weissem Hintergrund.
Der Orden
Der Deutsche Ritterorden ist ebenfalls eine geistliche Ordensgemeinschaft. Er wurde am Ende des 12. Jahrhunderts im Heiligen Land gegründet und war später massgeblich an der Deutschen Ostkolonisation beteiligt. Als Folge hatte der Orden ein eigenes Staatsgebilde, das bis zu 200'000 Quadratkilometer umfasste. Er setzte seinen Machtbereich vor allem im Hause Habsburg fort. Dieser Orden besteht sogar heute noch und wird seit 1929 von Ordenspriestern geleitet.
Das Motto
Das Motto des Ordens ist: „Helfen, Wehren, Heilen“.
Die Gründung
Der Orden entstand während der Belagerung von Akkon. Damals gründeten Kreuzfahrer aus Bremen und Lübeck ein Feldspital im Lager der Kreuzfahrer vor der Stadt. Dieses Hospital blieb auch nach dem Fall Akkons bestehen. Die dort dienenden Brüder nahmen die Regeln der Johanniter an und nannten das Spital „St. Marien-Hospital der Deutschen zu Jerusalem“. In Jerusalem sollte nach dem Sieg über die Muslime das Haupthaus des Ordens errichtet werden. Am 6. Februar 1191 erwirkte Kaiser Heinrich VI. die Anerkennung des Ordens durch den Papst Clemens III. Der ursprüngliche Krankenpflegeorden wurde im März 1198 auf Betreiben von Wolfger von Erlas in den Stand eines Ritterordens erhoben. Der Hauptsitz blieb jedoch in Akkon und wurde nicht nach Jerusalem verschoben. Somit verfügten die Deutschen nun auch über ein Machtzentrum im Heiligen Land.
Die Aufgaben
Die Hauptaufgaben blieben jedoch zunächst bei der Krankenpflegen und bei der Armenfürsorge. Im Heiligen Land gelang dem Orden sogar den Erwerb eines Anteils am Hafenzoll in Akkon. Der Orden wurde den Templern gleichgestellt.
Rivalität zum Templerorden
Da der Deutsche Ritterorden ebenfalls einen weissen Mantel trug, legte der Templerorden 1210 einen offiziellen Protest beim Papst ein. Erst 1220 wurde den Deutschen das Tragen des strittigen Mantels durch Papst Honorius III. endgültig erlaubt. Dadurch blieben die Templer erbitterte Rivalen des Deutschen Ritterordens.
Die Rangordnung
Die Rangordnung war beinahe dieselbe wie bei den Templern:
· Zuoberst waren die sogenannten Hochmeister, welche für die Verwaltung des ganzen Ordens zuständig waren.
· Darauf folgte der Grosskomtur welcher wie bei den Templern den Ordensschatz beaufsichtigte und den Hochmeister bei längerer Krankheit und Abwesenheit vertrat.
· Danach der Ordensmarschall, der für das Kriegswesen zuständig war. Er führte im Kriegsfall das Ordensheer.
· Als nächstes kam der Grossspitter der die Krankenpflege und das gesamte Spitalwesen leitete.
· Wie bei den Templern folgte der Ordenstressler, welcher das Finanzwesen verwaltete.
· Zuletzt kam dann der Ordenstrappier der für die Beschaffung und Verteilung der Kleidung zuständig war.
Die restlichen Mitglieder wurden folgendermassen aufgeteilt:
· Als erstes gab es die Ritter. Am Anfang des Ordens konnte jeder Ritter werden, später dann nur noch Adelige.
· Dann die Priester, welche für den Gottesdienst zuständig waren. Ebenfalls konnte man bei ihnen beichten gehen.
· Danach folgten die Sariantbrüder. Dies sind Nichtadelige Leute, die als leichtbewaffnete Kämpfer oder untergeordnete Verwaltungsbeamte dienten.
· Zuletzt noch die dienenden Halbbrüder. Sie führten die praktischen Arbeiten, aus wie zum Beispiel schmieden.
Des Weiteren gibt es noch Ränge, welche noch Heute gebraucht werden.
· Dabei sind die Deutschordensschwestern. Sie unterstehen den unmittelbaren Befehlen des Hochmeisters.
· Ebenfalls gibt es die sogenannten Ehrenritter, welche erstmals 1866 ernannt wurden.
· Dann noch die Familiaren. Diese sind dem Orden verbundene Geistliche und Laien, welche kein Gelübde ablegen. Diese wurden 1871 erstmals in den Orden aufgenommen. 1965 wurde dieser Rang offiziell vom Papst Paul VI. bestätigt.
· Zuletzt gibt es noch die Oblaten. Die Oblaten sind der Oberbegriff für Brüder, Schwestern und Priester.
Privilegien
Durch die Unterstützung der Kreuzfahrt 1228 bis 1229 des Kaisers Friedrich II. bekam der Deutsche Ritterorden im gleichen Jahr ein wichtiges Privileg. Die sogenannte Lehnsexemption, die den Orden zwar nicht aus dem Lehnsvertrag des Königreichs Jerusalem löste, jedoch sie von allen Pflichten diesem gegenüber befreite. Als Kaiser Friedrich II. dann noch König von Jerusalem wurde, wünschte er den Orden in seine Politik zu integrieren. Dadurch wurde der Orden immer mehr bevorzugt.
Ende des Engagements im Heiligen Land
Mit dem Verlust Akkons 1291 endete das Engagement des Ordens im Heiligen Land.
Der Deutsche Ritterorden in der Gegenwart
Heute ist der Deutsche Ritterorden, unterdessen Deutscher Orden genannt, mit dem offiziellen Titel „Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“, ein geistlicher Orden. Aktuell hat er ca. 1000 Mitglieder, davon rund 100 Priester, 200 Schwestern und 700 Familiaren.
Die räumlichen Bezirke des Ordens werden heute als Provinzen bezeichnet. Diese befinden sich in für Deutschland in Weyarn, für Österreich in Wien, für Italien in Lana, für Slowenien in Ljubljana, und in Opava für Tschechien und die Slowakei.
Der Orden beschäftigt sich heute dem ursprünglichen Ideal, „den hilfsbedürftigen Menschen um Christi Willen in selbstloser Liebe zu dienen“, im Bildungsbereich. Er unterhält ebenfalls Gasthäuser in Wien, Rom und Gumpoldskirchen.